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Fachpersonen Betreuung Kind

Rund ein Drittel aller Kinder in der Schweiz werden in Kindertagesstätten familienergänzend betreut damit die Eltern einer Erwerbstätigkeit nachgehen können. Täglich vertrauen Eltern ihre Kinder Kitas an, in der Hoffnung, dass ihre Kinder dort gut betreut und versorgt werden. Doch was zeichnet die Betreuungspersonen aus, was haben haben sie gelernt und welche Kompetenzen besitzen sie?

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In Schweizer Kitas sind sowohl ausgebildete wie auch unausgebildete Personen tätig. Je nach Kinderanzahl, müssen gemäss dem vorgegebenen Betreuungsschlüssel eine bestimmte Anzahl ausgebildeter und unausgebildeter Personen die Betreuung übernehmen. Der Betreuungsschlüssel stellt sicher, dass genug Personal verfügbar ist, um auf die Bedürfnisse der Kinder individuell einzugehen.

Fachfrau/Fachmann Betreuung (FaBe) ist die offizielle Bezeichnung des Berufs, den ausgebildete Fachkräfte in Betreuungseinrichtungen gelernt haben.
In der Fachrichtung Kinder (Kin) arbeiten FaBeK mit Kindern und Jugendlichen bis 15 Jahren. Neben Kindertagesstätten können sie auch in Tagesschulen, sozialpädagogischen Organisationen oder Familien tätig sein. Darüber hinaus gibt es weitere Fachrichtungen wie z.B. Fachrichtung Menschen im Alter (MiA) oder Menschen mit Beeinträchtigung (MmB).

FaBeK gestalten den Alltag alters- und situationsgerecht mit geleiteten Sequenzen und freiem Spiel, Einzel- und Gruppenaktivitäten. Sie ermöglichen den Kindern, vielfältige Lernerfahrungen zu machen, sich individuell zu entfalten und gleichzeitig in der Gruppe zurechtzufinden.
Ihre Betreuungsangebote gestalten sie mit dem Ziel, Entwicklungsprozesse situations- und altersgerecht anzuregen. Sie richten sich nach den Bedürfnissen, Interessen und dem Entwicklungsstand der Kinder und fördern die Selbstbestimmung und Entwicklung der Selbständigkeit.

Um die geistige, psychische, soziale und emotionale Entwicklung der Kinder und die Entwicklung ihrer Autonomie zu unterstützen, brauchen FaBes ein Verständnis von der ganzheitlichen Entwicklung von Kindern, den sprachlichen, geistigen und motorischen Fähigkeiten, dem Sozialverhalten und der Persönlichkeit. Zu den grundlegenden Fachkompetenzen einer FaBe gehören Kenntnisse zum psychischen und physischen Wohlbefinden, Krankheitssymptome, gesundheitsfördernden Massnahmen, Körperpflege, Kenntnisse über gesunde Ernährung sowie auffälliges Essverhalten, Möglichkeiten zur Förderung von Grob- und Feinmotorik uvm. Betreuungsfachpersonen sind geschult in verschiedenen Methoden der Alltagsgestaltung. Dazu gehören die Anwendung von Sequenzen, Strukturierung, Rhythmisierung und Ritualisierung des Alltags, die Gesprächsführung mit kleinen Kindern, Techniken für kreative Aktivitäten und wie man Kinder an Experimente, Werken und Gestalten heranführt oder das alters- und interessengemässe Vorlesen.
Das vorrangige Ziel ihrer Arbeit ist jedoch die Entwicklung der Autonomie der Kinder. Um diese zu fördern, haben FaBes ein Grundverständnis psychologischer Grundsätze, können den Entwicklungsstand eines Kindes einschätzen, Entwicklungsauffälligkeiten erkennen, haben ein Verständnis von entwicklungsfördernden oder -hemmenden Einflussfaktoren, verfügen über ein Repertoire verschiedener Fördermöglichkeiten und Konzepte für die Betreuung von Kindern aus verschiedenen Kulturen. FaBes sind zudem ausgebildet in verschiedenen pädagogischen Handlungskonzepten, Freispielkonzepten, Mittel und Methoden der sprachlicher Förderung und wissen, wie man Kinder in Konfliktsituationen sinnvoll begleitet. Sie kennen die Möglichkeiten und Formen von Spielen und die Bedeutung von Spielen für die Entwicklung der geistigen, psychischen und sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Wer sich für diesen fordernden Beruf entscheidet, sollte vor allem grosses Interesse am Kontakt mit Mensch haben. Neben den erlernten Fachkompetenzen braucht es für den Beruf auch eine Reihe wichtiger Soft Skills wie ausgeprägte Empathie, Organisationsfähigkeit, gute Beobachtungsgabe und rasches Reaktionsvermögen, gute Umgangsformen beziehungsweise Team-, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, Geduld und Respekt. Ebenso müssen FaBes über ein hohes Verantwortungsbewusstsein, psychische Stabilität und hohe Belastbarkeit verfügen.

Die Ausbildung dauert drei Jahre und führt zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Fachfrau*Fachmann Betreuung. Sie findet statt in der betrieblichen Praxis d.h. im Lehrbetrieb, in der Berufsfachschule, sowie in überbetrieblichen Kursen (ÜK). Während oder anschliessend kann die Berufsmaturität absolviert werden, die den Zugang zu Fachhochschulen ermöglicht. Ausführliche Infos zur Aus- und Weiterbildung liefert Savoir Social, die Schweizerische Dachorganisation der Arbeitswelt Soziales unter Soziale Berufe SAVOIRSOCIAL | SAVOIRSOCIAL.

Grafik über die Entwicklung bei KiMi, die möglich ist, auf den verschiedenen Bildungswegen in der Schweizer Bildungslandschaft.
KiMi wünscht viel Freude beim Entdecken und Experimentieren.
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