Wiederkehrende Rituale vermitteln Verlässlichkeit
Struktur gibt Sicherheit und bietet Verlässlichkeit. Hierzu gehören auch Rituale. Was steckt aber hinter den Ritualen? Zu den Grundpfeilern der KiMi Pädagogik gehört es, für die Kinder eine familiäre Atmosphäre voller Geborgenheit und Vertrauen zu schaffen. Denn dies ist die Basis für eine gesunde Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. Wiederkehrende Rituale sind dabei ein wichtiges Instrument, um Kindern diese nötige Verlässlichkeit und Sicherheit zu geben.
Nur wenn sich ein Kind sicher und geborgen fühlt, es also darauf vertrauen kann, dass liebevolle Menschen für es da sind, kann es das nötig Vertrauen in sich und die Welt gewinnen und sich bestmöglich entwickeln. Rituale im Alltag helfen Kindern diese Sicherheit zu finden. Rituale sind Aktivitäten, die einen fixen Platz im Tagesablauf haben und immer gleich ablaufen. Sie sind mit bestimmten Situationen verbunden und laufen nach bekannten Regeln ab. Immer gleiche Abläufe geben dem Alltag der Kinder einen Rhythmus. Kinder lieben diese Wiederholungen. Durch ihre Beständigkeit, geben Rituale den Kindern somit Struktur, Verlässlichkeit und Sicherheit. Das Gefühl, etwas zu kennen und zu können, fördert das Vertrauen und Selbstvertrauen von Kindern.
In der Kita sind Rituale oft etwas Gemeinschaftliches und unterstützen dadurch die Entstehung eines Zusammengehörigkeitsgefühls. Ausserdem lehren sie oftmals gewisse Abläufe und Regeln und damit einhergehend auch soziale Kompetenzen.
Im Kita-Alltag begleiten Rituale die Kinder durch den ganzen Tag. Nachdem alle Kinder angekommen sind, starten wir bei KiMi mit dem ersten Ritual, dem Morgenkreis, der den gemeinsamen Einstieg in den Tag kennzeichnet. Kinder und Erzieher begrüssen sich im Kreis sitzend, singen und spielen gemeinsam. Die Begegnung auf Augenhöhe und das Sitzen im Kreis fördert die Interaktion. Alle können sich anschauen und auf die Beiträge der anderen eingehen. Kinder erhalten so das Gefühl, dass sie dazugehören, willkommen und ernst genommen werden.
Das Mittagessen wird mit einem weiteren Ritual, dem Singkreis eingeleitet. Dank des immer wiederkehrenden Ablaufs wissen die Kinder direkt, dass es danach das Essen gibt.
Auch zum Zähneputzen nach dem Mittagessen gibt es ein Ritual. Das kann z.B. so aussehen, dass jedes Kind an einem Board mit Bildern ein Lied in Form eines Fotos aussuchen darf, dass die Fachperson dann während des Zähneputzens singt. Anschliessend machen sich die Kinder direkt fertig zum schlafen.
Auch das Zvieri und am Morgen das Znüni werden mit einem Lied eingeleitet.
Rituale zuhause nutzen, um den Alltag zu erleichtern
In einem Ritual versteckt sich oftmals etwas Besonderes und Feierliches, das Emotionen bei den Beteiligten hervorruft. Jahresfeste sind häufig mit Ritualen verbunden. So machen Adventsrituale die Wartezeit erträglicher, wenn die Kinder voller Vorfreude auf Weihnachten warten. Jeden Tag ein Türchen des Adventskalenders öffnen, jede Woche eine weitere Kerze auf dem Adventskranz anzünden oder den Weihnachtsmarkt besuchen.
Doch Rituale können Eltern auch ganz praktisch im Alltag für sich nutzen. Zuhause in der Familie können Rituale sinnvoll sein, da sie helfen Abläufe zu erleichtern und Kindern eine Struktur und Orientierung zu geben, wann was ansteht. Ein gute-Nacht Ritual ist in vielen Familien fester Bestandteil des Tagesablaufs. Dank des Rituals fällt es Kindern leichter, sich auf das Schlafengehen einzustellen. Sie wissen was als nächstes kommt und können es somit einfacher annehmen. Gerade kleine Kinder haben mit Übergängen, also Wechseln von einer Situation zu einer anderen, oftmals Probleme. Rituale können unterstützen Übergänge leichter zu meistern, so dass es zu weniger Tränen, Trotz und Interessenskonflikten zwischen Kind und Eltern kommt.
Wenn ihr mehr erfahren wollt zu unserer Pädagogik, empfehlen wir einen Blick auf unsere Website oder stöbert weiter auf dem KiMi Magazin mit vielen interessanten Artikeln zu Erziehungsfragen, Familienthemen und Tipps für das Leben und den Alltag mit Kindern.