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Wie wir Kinder am besten fördern

Spielen ist für die Entwicklung von Kindern zentral. Denn das Spielen ist ihre Art zu lernen. Anders gesagt: Kinder lernen auf spielerische und ganzheitliche Weise. Spielen ist daher die beste Förderung fürs Kind. Mit unseren Wochenaktivitäten bieten wir einerseits Anregungen zum Spielen, Experimentieren und Neues zu entdecken, andererseits fördern wir damit die Entwicklung bestimmter Kompetenzen.

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Es gibt unzählige Ratgeber für Eltern, wie sie ihr Kind optimal fördern, die ihnen erklären, was gut für ihr Kind ist und wie Erziehung gelingt. Das kann zusätzlich zur ohnehin schon hohen Alltagsbelastung von Familien mit kleinen Kindern einen gewissen Druck bei Eltern erzeugen und den Eindruck erwecken, man müsse sein Kind aktiv mit speziellen Angeboten, Aktivitäten oder sogar Kursen fördern, damit es sich ideal entwickeln kann.

Daher ist es umso wichtiger, allen Eltern zu versichern, dass die beste Förderung ihrer Kinder darin liegt, ihnen von klein an genügend Zeit und Raum und geeignetes Material zum freien Spielen zu geben. Das heisst nicht, dass man sie komplett sich selbst überlässt, aber es braucht kein volles Beschäftigungsprogramm, Kurse und gezielte Aktivitäten von aussen. Viel wichtiger ist es, für Kinder ein Umfeld zu schaffen, indem sie spielen können, einzig geleitet durch ihre kindliche Neugier und dadurch neue Erfahrungen sammeln können.

Kinder lernen, indem sie spielen

Spielen und Lernen gehören bei Kindern untrennbar zusammen. Was wir Erwachsene schnell als reines Vergnügen bzw. Zeitvertreib fehlinterpretieren, ist für die Entwicklung von Kindern genauso ein wichtiges Grundbedürfnis wie Essen, Trinken und Schlafen. Durch das Spielen machen sie sich mit der Welt und der Beschaffenheit, Eigenarten und physikalischen Gesetzmässigkeiten der Dinge vertraut, es hilft ihnen die Welt zu begreifen und lehrt sie grundlegende Erfahrungen und Fertigkeiten. Auch das Spielen mit anderen Kindern ist dafür sehr wichtig. Denn Kinder lernen voneinander und miteinander in jeglichen Kompetenzbereichen. Das Spielen mit anderen Kindern fördert vor allem für die Entwicklung der Sozialkompetenz, also die Fähigkeit, erfolgreich und angemessen mit anderen Menschen zu interagieren. Der Umgang mit anderen Kindern ist dafür eine wichtige Voraussetzung.

Spielen fördert:

  • die Gehirnentwicklung und Denkfähigkeit,
  • die Kreativität und Phantasie,
  • die motorische Entwicklung, denn es bringt Kinder in Bewegung,
  • in Kombination mit Bewegung fördert Spielen das innere Gleichgewicht und hilft, Stress zu vermeiden oder abzubauen.
  • die Entwicklung des Selbstwertgefühls, Selbstbestätigung und des Selbstvertrauens,
  • das Kennenlernen der eigenen Gefühle, genauso wie die von anderen, was wiederum die Entwicklung des Einfühlungsvermögens fördert,
  • die Konfliktfähigkeit und die Fähigkeit Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.

Alles, was ein Kind beim Spielen erlebt, die Erkenntnisse und Eindrücke, die es gewinnt, sind für ein Kind reines Lebenselixier und schenkt ihm Herzensfreude. Das ist wichtig für sein seelisches Wohlbefinden. Kinder besitzen eine angeborene Neugier und sind daher sehr spontan und experimentierfreudig. Aus diesem Grund ziehen sie es vor, dass Erwachsene das Spielen so wenig wie möglich vorgeben, strukturieren oder organisieren. Sie möchten sich frei entfalten können. Fachleute nennen dies „freies Spiel“.

Das bedeutet jedoch nicht, dass man das Kind sich völlig allein überlässt. Als pädagogische Fachkräfte sehen wir es bei KiMi als eine unserer wichtigsten Aufgaben an, eine alters- und interessensgerechte Spiel- und Lernumgebung zu schaffen und das freie Spiel zu begleiten. Kinder brauchen Erwachsene immer wieder als Ansprechpartner, z.B. wenn sie etwas stolz vorzeigen möchten oder wenn sie jemanden zum Mitspielen benötigen. Hin und wieder brauchen sie uns Erwachsene auch, um ihnen neue Anregungen und Erfahrungsräume zu bieten.

Wochenplanaktivitäten bei KiMi: Anregungen zum Spielen, Entdecken, Experimentieren und spielerische Förderung von Entwicklungsbereichen

Um zusätzlich zum freien Spiel entsprechende Anregungen und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten, sodass der Lern- und Erfahrungsraum von Kindern wachsen kann, gibt es bei KiMi Wochenpläne mit geplanten Wochenaktivitäten. Das sind geführte Sequenzen, kleine Aktivitäten, Sing- und Erzählkreise, sowie geplante Aufenthalte im Freien, die in den Tagesablauf eingebaut werden. Sie bieten den Kindern einerseits einen abwechslungsreichen Tag und Anregung Neues zu entdecken und auszuprobieren. Andererseits haben sie das Ziel bestimmte Entwicklungsbereiche beim Kind zu fördern.

Beispiele für Aktivitäten eines Wochenplans mit dem Grobziel „Die Kinder erweitern ihr Wissen über Hühner“:

  • Bilderbuchzeit «Hühner» (Förderung der Visualisierung / Konzentrationsfähigkeit)
  • Eier-Parcours im Park (Förderung des Gleichgewichtes und der Grobmotorik)
  • Spaziergang zum Hühnergehege (Erweitern des Wissens zum Huhn (kognitive Förderung))
  • Eier anmalen (Förderung der Feinmotorik und der Kreativität)
  • Wortschatzkarten Memory (Sprachförderung zum Thema Huhn & Ei, Förderung der Merkfähigkeit)

Aus pädagogischer Sicht ist der Wochenplan ein Teilinstrument zur Umsetzung des pädagogischen Konzepts von KiMi. Mit dem Wochenplan werden für jeden Tag neben den Aktivitäten auch die Ziele zu den verschiedenen Entwicklungsbereiche gesetzt, die man damit fördern will. Entwicklungsbereiche können z.B. sein: die Sprachentwicklung, die grob- und feinmotorische Entwicklung, die kognitive Entwicklung, die soziale Entwicklung und Integration, die Spielentwicklung, die Kreativität und emotionale Entwicklung. Die Fachpersonen versuchen kreative Methoden zu finden, um diese Bereiche spielerisch zu fördern. Dabei werden immer alle Entwicklungsbereiche beachtet und versucht gleichermassen zu fördern, d.h. es sollte möglichst breitgefächert gefördert werden und nicht nur auf einen bestimmten Förderbereich wie beispielsweise Grobmotorik fokussiert werden.

Wochenpläne dienen als Orientierungsinstrument sowohl den Eltern wie auch dem Fachpersonal und den Kindern. Mit dem Wochenplan wird eine professionelle, strukturierte und zielgerichtete Arbeit mit den Kindern sichergestellt. Sie dienen dem Team als Planungs- und Orientierungsinstrument. Für Eltern gibt er einen Einblick ins Tagesgeschehen und für Kinder stellt er eine Orientierungshilfe dar, weil er bildlich dargestellt und besprochen wird und ihnen somit hilft zu verstehen, was für den jeweiligen Tag geplant ist.

Projektbasiertes Arbeiten mit Themenwochen

Zusätzlich gibt es bei KiMi Themenwochen, bei denen wir projektbasiert ein bestimmtes Thema mit den Kindern behandeln, wie beispielsweise Bauernhof oder Flughafen. In dieser Zeit richten sich die Wochenplanaktivitäten nach diesem bestimmten Thema. Themenwochen könnte man als Frühförderprogramme bezeichnen, weil die Kinder ganz nebenbei über bestimmte Themen Sachwissen aufnehmen können und sie spielerisch umsetzen dürfen. Für Babys und Kleinkinder werden die Aktivitäten entsprechend altersgerecht angepasst. Ebenso gibt es dem Team einen roten Faden in seiner pädagogischen Arbeit, was den Alltag spannender macht und viel kreativen Gestaltungsfreiraum gibt. Pro Jahr werden mindestens zwei Themenwochen über jeweils acht Wochen und ein Kurzprojekt à vier Wochen durchgeführt.

Freies Spiel und angeleitete Aktivitäten im Gleichgewicht

Bei allen Anregungen, die wir den Kindern anbieten, ist es entscheidend, dass dies in einem ausgewogenen Masse geschieht, sodass das Kind eigenständig die Erfahrungen suchen kann, die zu seinem Alter und Entwicklungsstand passen. Die Wichtigkeit des freien Spiels, bei dem das Kind ohne vorgegebene Struktur durch Erwachsene selbständig mit dem auseinandersetzt, was seinen aktuellen individuellen Interessen entspricht, kann nicht genug betont werden. Dafür muss bei allen Aktivitäten genug Zeit bleiben. In den KiMi Kitas sorgen wir dafür, dass sich freies Spiel und Anregung durch Wochenaktivitäten die Waage halten. Kinder erhalten bei uns einerseits die Möglichkeit im Rahmen der Wochenaktivitäten und Themenwochen Neues kennenzulernen, erhalten neue Inputs und trainieren damit gewisse Fertigkeiten. Andererseits stellen wir den nötigen Raum, genügend Zeit und geeignetes Material zur Verfügung, so dass sie sich ins freie Spiel vertiefen können.

Eltern dürfen sich vom Anspruch und Erwartungsdruck befreien, ihr Kind durch eine Hülle von Kinder-Kursen oder Lernspielen fördern zu müssen, um es so bestmöglich auf die Anforderungen der Schule vorzubereiten. Gerade in unserer heutigen schnelllebigen Zeit mit chronischem Zeitmangel und vollgepackten Tagen schon für die Kleinsten, ist weniger mehr. Das freie Spielen sollte unbedingt den größten Teil im Tagesablauf eines kleinen Kindes einnehmen. Es darf sogar hin und wieder Langeweile aufkommen, die nicht von den Eltern bekämpft werden muss. Denn oftmals entwickeln Kinder dann kreative eigene Ideen.

Was Kleinkinder brauchen, ist Raum, Zeit und andere Kinder zum Spielen im Rahmen einer altersgerechten Spiel- und Lernumgebung. Dazu braucht es keine teuren Spielsachen, sondern Dinge, die für das Kind geeignet sind, die sein aktuelles Interesse zu unterstützen und andere Kinder. Interessiert sich das Kind für den Bauernhof, können ein Paar Gummistiefel, eine Spielschaufel und Arbeitskleidung wie sie der Bauer benutzt, viel mehr die Fantasie anregen als vorgegebene Spiele.

Wenn wir verstehen, dass Spielen kein reiner Zeitvertreib, sondern die Art ist, wie Kinder ganzheitlich lernen, können wir entspannt den Druck rausnehmen, unseren Kindern ständig ein Animations- und Förderprogramm liefern zu müssen. Spielen, am besten mit anderen Kindern, ist die beste Förderung für kleine Kinder.

Gehirn und Körper, aber auch das soziale Verhalten und Kreativität werden geübt, während das emotionale Wohlbefinden als Bonus obendrein einen Schub erhält.

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